Feenspiegel

Kinder einer Erde

Wir sind alle Kinder einer Erde




In der Fremde

Fern von meiner Heimat bin ich schon so lang, leylim ley!

Nacht für Nacht klopft mir im Traum das Herz so bang, leylim ley!

Nur bei Nacht in meinen Träumen bin ich dort, leylim ley!

Kommt der Morgen wird mir immer wieder klar: Nein ich kann nicht fort! Leylim ley, leylim ley....


Kurze Zeit wollt ich nur in der Fremde sein, leylim ley!

Doch nun sind die Meinen schon so lang allein, leylim ley!

Graue Tage ohne Wärme, Glück und Licht, leylim ley!

Wie ich damit trotzdem weiterleben kann? Nein das weiß ich nicht! Leylim ley, leylim ley....



Hier, wo ich jetzt lebe, werde ich nicht alt, leylim ley!

Ohne Freunde bleibt dies Land mir fremd und kalt, leylim ley!

Angst und Fremdenhass schließt mich von allem aus, leylim ley.

Nur wo ich aus Fremden Freunde machen kann, fühl ich mich zu Haus. Leylim ley, leylim ley.....





Wir haben Arbeitskräfte gerufen...


Vor mehr als dreißig Jahren wars, als diese Geschichte begann,

da fing in unserem Lande das Wirtschaftswunder an.

Viel Arbeit gab es hier bei uns, Arbeiter nicht genug.

Wir riefen sie in unser Land - sie kamen Zug um Zug.





Ref: Die da kamen, sind Menschen, die schuften mussten für Geld

und ein Mensch ist kein alter Besen, den man in die Ecke stellt!



Menschen haben Familien, Mann oder Frau und Kind.

Und sie sind meist nur glücklich, wenn sie zusammen sind.

So kamen im Laufe der Jahre viele zu uns hier her.

Das Leben in der Fremde - es war für manche schwer.



Ref: Die da kamen, sind Menschen.....



Kollegen und Genossen sind viele lange schon.

An unsrer Seite standen sie im Kampf um bessren Lohn.

Jetzt frage ich: Wie steht's um unsre Solidarität,

wenn es um ihre Zukunft in unsrem Lande geht?



Ref: Die da kamen, sind Menschen....






Die Kinder dieser Welt


Die Kinder dieser Welt, sie wollen leben,

wollen singen, tanzen und spielen in Sonne und Regen.

Die Kinder dieser Welt, sie wollen leben

mit Menschen, die sie lieben und verstehn.



Kinder sterben beim Blumenpflücken im Minenfeld,

ersticken, wenn Giftgas unsichtbar vom Himmel fällt.

Im Bombenhagel verlieren sie Eltern und Heim

und ich frage mich: "Warum muss das so sein?"




Kleine Hände müssen schwere Arbeit tun,

für viele Kinder gibt's kein Bett um auszuruh'n.

Viele finden vor Hunger nachts keine Ruh,

und ich frage euch: "Warum lasst ihr das zu?"





Kinder sind die Opfer unserer Wohlstandswelt,

sehnen sich nach Geborgenheit und bekommen Geld.

Durch Misshandlung werden Leib und Seele zerstört.

Ihr verzweifeltes Weinen wird viel zu oft überhört.



Große führen Kriege um Besitz und Macht.

Mit der Not der Armen wird Profit gemacht.

Für Viele zählt Karriere nur und Geld.

Kinder passen nicht in ihre Welt.





Die Kinder dieser Welt, sie wollen leben,

wollen singen, tanzen und spielen in Sonne und Regen.

Die Kinder dieser Welt, sie wollen leben

mit Menschen, die sie lieben und verstehn.







Tu es selbst!

Lass nicht andere für dich handeln.
Handle selbst!
Sonst wirst du bald
Dinge zu verantworten haben,
die du nie gewollt hast.

Lass nicht andere für dich denken.
Denke selbst!
Sonst wirst du bald
nicht mehr in der Lage sein
ihre Lügen zu entlarven.

Lass nicht andere dein Leben bestimmen.
Lebe selbst!
Damit du
am Ende weißt
wofür du gestorben bist!



Die perfekte Verdrängung

Sie sind oft krank,
brauchen Hilfe und Pflege.
Sie sind oft einsam,
brauchen Zuwendung und Nähe.
Sie sind manchmal verwirrt,
brauchen Geduld und Liebe.

Sie sind alt!
Ins Altersheim mit Ihnen!

Er ist gewalttätig,
weil er Gewalt erleiden musste.
Er handelt unmenschlich,
weil niemand ihn menschlich behandelte.
Er befriedigt rücksichtslos seine Begierden,
weil niemand seine Sehnsüchte erfüllte.

Er ist kriminell!
Aufs Schafott mit ihm!

Sie hat keine Kraft
ihre Probleme zu bewältigen.
Sie hat keinen Mut
sich gegen die Starken zu wehren.
Sie sucht Hilfe bei Drogen,
weil sie bei Menschen keine findet.

Sie ist verrückt!
In die Psychiatrie mit ihr!

Er ist anders,
kann nicht, was andere können.
Er sieht anders aus.
Sein Anblick stört
das ästhetische Empfinden
seiner "Mit"menschen.

Er ist behindert!
Ins Heim mit ihm!

Wir haben
das Verdrängen perfektioniert,
das Abschieben kultiviert.

WIR sind nicht alt.
WIR sind nicht kriminell.
WIR sind nicht verrückt.
WIR sind nicht behindert.

Wir wollen nicht daran erinnert werden,
dass uns all das
- möglicherweise-
noch bevorstehen könnte.

Aber alles Verdrängen wird uns nicht davor bewahren können!